Chiropraktik

Was ist "Chiropraktik"?


Chiropraktik ist eine manuelle, biomechanische Untersuchungs- und Behandlungsmethode, welche ergänzend zur traditionellen Medizin wirken kann. Das Ziel der Therapie ist Bewegungsstörungen aufzufinden und deren Folgen zu beheben, sowie Prävention bei gesunden Tieren. Optimale Beweglichkeit und Nervenfunktion gewährleistet einen ungestörten Informationsaustausch zwischen dem Gehirn und sämtlichen Organen. Die Chiropraktik setzt immer am höchsten Punkt des Problems an. Findet man zum Beispiel eine Verspannung in einer Muskelgruppe oder eine Gelenkerkrankung, stellt sich immer die Frage, warum es zu dieser Pathologie (=krankhafter Zustand) gekommen ist. Gelenke werden durch Muskeln bewegt, Muskeln arbeiten auf Anweisung von Nervenimpulsen und die Nerven treten zwischen zwei benachbarten Wirbeln aus dem Wirbelkanal aus - und HIER setzt die chiropraktische Behandlung an!


Die Therapie konzentriert sich auf funktionelle Störungen (umgangssprachlich als „Blockaden“ bezeichnet) der Wirbelsäule und auf die Auswirkungen, die diese „Blockaden“ auf den ganzen Organismus haben. Als Folgen der funktionellen Störungen kommt es zu Leistungsabfall, Steifheit, Muskelverspannungen uvm.


Wann benötigt mein Pferd eine chiropraktische Behandlung?


Einschränkungen in der Beweglichkeit einzelner Wirbelsegmente können viele Symptome hervorrufen. Ein Dressurpferd lässt sich besipielsweise nicht mehr korrekt biegen, ein Springpferd schafft es nicht mehr den Rücken über dem Sprung aufzuwölben und ein Westernpferd hat zum Beispiel Schwierigkeiten bei Spins. Dies ist nur ein kleiner Auszug möglicher Symptome funktioneller Störungen der Wirbelsäule.


Zeigt Ihr Pferd eines oder mehrere der folgenden Symptome?

-Leistungsabfall

-Schonhaltung und Fehlstellungen

-Unmut beim Aufsatteln (Sattelzwang) oder Putzen

-Widersetzlichkeit beim Reiten

-Wegdrücken des Rückens („Der Rücken schwingt nicht (genug)“

-Schweifschlagen

-plötzlicher Ungehorsam vor dem Sprung

-Probleme bei der Umsetzung von Seitengängen, Versammlung und fliegenden Galoppwechseln

-Kreuzgalopp

-Steifheit

-Muskelatrophie

-Taktunreinheiten

-verminderte Losgelassenheit, kein Vorwärts-Abwärtsstrecken

-unspezifische Lahmheiten (Achtung- ein grundlegendes, orthopädisches Problem führt oftmals zu Rückenproblemen, in selteneren Fällen werden Lahmheit durch den Rücken hervorgerufen)

-Juckreiz

-lokale Schweißflecken, sogenannte „sweaty patches“

-Reproduktionsstörungen


Bei jungen oder gesunden Tieren hilft die Chiropraktik bei der Gesunderhaltung, Steigerung der Lebensqualität und Leistungsoptimierung. Sowohl akute als auch chronische biomechanische und schmerzhafte Blockaden können chiropraktisch behandelt werden. Je nachdem ob es sich um ein akutes oder chronisches Problem handelt, dauert es zwischen ein bis vier Therapien um Blockaden zu lösen bzw. eine sichtbare Besserung zu erreichen.


Die chiropraktische Behandlung

Beim Erstbesuch erfolgt immer ein ausführliches Gespräch mit dem Besitzer. Das heißt, dass ich Ihnen viele Fragen zu Ihrem Tier stellen werde. Für mich ist es wichtig, dass ich Informationen zur Vorgeschichte (vorhandene Krankheiten, Arthrosen, frühere Unfälle usw.) Ihres Tieres bekomme. Oftmals kann auch das Vorstellen des Pferdes an der Longe oder unter dem Reiter erforderlich sein. Eine Ganganalyse und Analyse der Körperhaltung wird immer durchgeführt und im Anschluss daran wird Ihr Tier eingehend chiropraktisch untersucht.

Die Korrektur („Adjustment“) der Blockaden erfolgt durch einen gezielten, sehr schnellen und kurzen Impuls durch die Hände bzw. Finger des Therapeuten auf die eingeschränkte Bewegungseinheit. Dadurch werden spezifische Mechanorezeptoren (z.B. verantwortlich für Balance und „fine tuning“ von Bewegungsabläufen) und Nervenendigungen stimuliert und dadurch die normale, physiologische Beweglichkeit wieder hergestellt. Diese Methode wird sehr behutsam ausgeführt und benötigt keinen großen Kraftaufwand. Es werden keine groben, ruckartigen Bewegungen, wie man es oft in verschiedensten Medien sehen kann, ausgeführt – dies hat nichts mit Chiropraktik zu tun. Dadurch wird eine sichere und risikoarme Therapieform gewährleistet und es werden keine Bänder überdehnt oder anatomische Grenzen überschritten (kein „Knochenbrechen“). Die Veterinärchiropraktik ist in Österreich eine anerkannte Behandlungsmethode und darf nur von Tierärzten durchgeführt werden.

Nach einer chiropraktischen Behandlung sollte Ihr Pferd zwei Tage nicht geritten werden, allerdings sollte es sich in allen Gangarten frei bewegen können (Longe oder Koppel). Mit Ihrem Hund können Sie gerne anschließend an die Behandlung einen ruhigen Spaziergang machen, das Herumtollen sollte aber vermieden werden. Der Grund dafür ist, dass die Tiere sich erst an die neue Beweglichkeit, das neu gewonnene Körpergefühl, gewöhnen müssen und oftmals einen Muskelkater haben, da plötzlich wieder Muskeln benutzt werden, die vorher aufgrund von Schmerzen und Kompensationen anderer Muskelgruppen nicht mehr in Verwendung waren.

Insbesondere bei chronischen Problemen empfiehlt sich eine kontinuierliche chiropraktische Behandlung alle paar Monate. Jedenfalls empfiehlt sich eine Wiedervorstellung des Patienten 2-6 Wochen nach der Erstbehandlung. Eine grundlegende Empfehlung, wie oft ein Tier chiropraktisch behandelt werden soll, kann ich nicht geben. Der Therapieplan wird genau an die Bedürfnisse Ihres Tieres angepasst – in den meisten Fällen kombiniere bzw. ergänze ich die Therapiemethoden auch mittels Physiotherapie!

Nicht geeignet für eine chiropraktische Behandlung sind Tiere im letzten Drittel der Trächtigkeit, bei Vorliegen bösartiger Tumore, gestörtem Allgemeinbefinden (Fieber) und akuten Knochenbrüchen.


Was versteht man unter einer funktionellen Bewegungsstörung - „Blockade“?


Die Wirbelsäule hat eine sehr komplexe Struktur aus Knochen, Muskeln, Bändern und Nerven. Bei einer funktionellen Bewegungsstörung (= vertebraler Subluxationskomplex VSC) kommt es zu kleinen Einschränkungen im normalen Bewegungsspielraum einer funktionellen Einheit. Das heißt, dass die ursprüngliche, normale Beweglichkeit zwei benachbarter Wirbel und deren umliegenden Muskeln und Bändern reduziert ist. Durch diese funktionellen Störungen (auch genannt „vertebraler Subluxationskomplex“) kommt es nicht nur zu einer Bewegungseinschränkungen, sondern auch zu einer direkten Reizung der austretenden Nervenwurzeln aus dem Wirbelkanal, welche wiederum einen Einfluss auf das gesamte Organsystem haben. Dadurch erklärt sich, warum die Chiropraktik auch bei internistischen Problemen, wie zum Beispiel Koliken beim Pferd oder Inkontinenz bei Hunden therapeutisch hilfreich sein kann. Bei Blockaden versuchen die Tiere die reduzierte Beweglichkeit zu kompensieren, wodurch es zu vermehrter Beanspruchung der umliegenden Strukturen kommt, was wiederum zu Blockaden führen kann. Werden funktionelle Störungen über längere Zeit ignoriert und bleiben unbehandelt, kann der Körper irgendwann nicht mehr kompensieren und es kommt zu chronischen Langzeitschäden.


Chiropraktik beim KLEINTIER

Gerne biete ich Ihnen auch chiropraktische Behandlungen beim Kleintier an! Sie wirkt sich wie beim Pferd positiv auf die Lebensqualität Ihres Vierbeiners aus. Hunde mit degenerativen Gelenkserkrankungen und Wirbelsäulenspondylosen sprechen sehr gut auf chiropraktische Therapien an. Ein häufiges Einsatzgebiet der Chiropraktik bei Hunden ist aber auch die Behandlung von Inkontinenz und Harnträufeln.

-Bewegungs- und Haltungsanomalien

-Schonhaltungen

-Unwilligkeit beim Treppensteigen oder Springen

-Bewegungsunlust

-Rückenschmerzen

-verändertes, abnormales Sitzen „puppy sitting“

-Paßgang

-abgeschliffene Krallen

-Überempfindlichkeit bei Berührungen

-Leckekzem

-Inkontinenz bzw. Harnträufeln


Wenn Sie noch Fragen zu diesem Thema oder Interesse an einer chiropraktischen Behandlung bei Ihrem Tier haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!