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INFOS ZUR GEBURTENSAISON


Die Trächtigskeitsdauer der Stute beträgt zwischen 320 und 400 Tage und kann von Stute zur Stute sehr unterschiedlich sein.

 

Direkt nach der Geburt:

Die Nachgeburt sollte bei der Stute innerhalb von 1-2 Stunden von selbst abgehen. Die Stute sollte nicht drauftreten, da es so zum Abreißen und zu Blutungen kommen kann- es empfiehlt sich die Nachgeburt mit einer Schnur hochzubinden. Bitte immer kontrollieren, ob die Nachgeburt vollständig ist. Dazu kann man sie am Boden aufbreiten, dabei sollte sie ein „F“ darstellen. Ist sie nicht vollständig, kann ein Teil in der Gebärmutter verblieben sein. Durch Gebärmutterspülungen durch den Tierarzt können die Reste schonend entfernt werden.

Ist die Nachgeburt nach drei Stunden noch immer nicht abgegangen, ist unverzüglich ein Tierarzt zu informieren. Wenn die Stute also mitternachts fohlt, bitte NICHT bis morgens warten, sondern um 3 Uhr nachts anrufen! Es handelt sich beim Nachgeburtsverhalten um einen Notfall! Warum ist das so wichtig? Was sind mögliche Folgen? Verbleibt die Nachgeburt zu lange in der Stute kommt es zu Entzündungen der Gebärmutter bis hin zu Vergiftungserscheinungen. Eine sehr bekannte Folge ist die Geburtsrehe. Eine Geburtsrehe stellt für die Stute aus medizinischen und tierschutzrechtlichen Gründen das Zuchtende dar.

 

Fohlenerstversorgung:

Der Nabel sollte nach der Geburt mit einer Jodlösung desinfiziert und in den darauffolgenden drei Tagen zweimal täglich wiederholt werden (NUR mit Handschuhen). Tropft der Nabel (Harn oder Blut) nach der Geburt oder ist er nach ein paar Tagen noch immer feucht, muss unverzüglich ein Tierarzt hinzugezogen werden.

WICHTIG! Ist die Mutterstute nicht Tetanus geimpft, braucht das Fohlen unbedingt am Tag der Geburt einen Tetanussofortschutz. Der Nabel ist eine ideale Eintrittspforte für alle möglichen Keime und genau aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass die Box, in der das Fohlen zur Welt kommt regelmäßig gemistet und sauber ist. Man muss bedenken, dass das Fohlen mit dem ganz frisch abgerissenen, offenen Nabel direkt am Boden liegt und wenn hier überall Mist verteilt liegt, kann man sich ausmalen, dass das zu Infektionen führen wird.

 

Das Fohlen sollte nach:

-2-3 Minuten den Kopf heben

-20 Minuten Saugreflex zeigen

-60 Minuten aufstehen

-60-120 Minuten trinken (ein gesundes Fohlen mit ca. 80kg trinkt in etwa 6 Liter am ersten Tag!)

-24 Stunden das Mekonium = Darmpech abgesetzt haben (meistens in den ersten 8 Stunden)!

-innerhalb der ersten 12 – 16 Stunden Harn absetzen

 

Nach der Geburt ist das Fohlen vorerst nahezu ungeschützt gegen alle möglichen Erreger. Das allerwichtigste in den ersten 24 Stunden ist daher die Aufnahme der Biestmilch (=Kolostrum)!!!

Sollte die Stute schon vor der Geburt Milch laufen lassen, muss diese Milch unbedingt aufgefangen bzw. abgemolken werden, damit das wertvolle Biest nicht verloren geht. In diesem Fall muss die Biestmilch dann über eine Flasche dem Fohlen eingegeben werden (langsam, damit keine Milch in die Lunge gelangt). Ob ein Fohlen genug Biestmilch aufgenommen hat, kann mit einem Schnelltest vor Ort übers Blut bestimmt werden. Dafür wird 8-12h nach der Geburt (bitte rechtzeitig bei mir anrufen, damit ich den Besuch einplanen kann) ein paar Tropfen Blut abgenommen und im Stall ausgewertet. Hat das Fohlen noch keinen ausreichenden Schutz, kann Biestmilch über eine Flasche oder notfalls über eine Nasenschlundsonde eingegeben werden. Dies ist aber nur in den ersten 12h möglich (beste Aufnahme in den ersten 8h nachher sinkt die Aufnahme über den Magendarmtrakt drastisch, nach 24 Stunden ist die Darmschranke für die Antikörper schon geschlossen!)!

Wartet man länger zu und das Fohlen hat keinen ausreichenden Schutz, kann eine Therapie und somit die Überlebenschance für das Fohlen nur mehr über eine Plasmatransfusion versucht werden (ab März bei mir möglich). Dies ist wesentlich kostenintensiver!!! DESHALB: wirkt das Fohlen schlapp oder trinkt wenig, MUSS innerhalb der ersten 12h Stunden reagiert werden, damit die Überlebenschance steigt!

Sehr empfehlenswert ist, von jeder Zuchtstute 250ml Biestmilch einzufrieren, so hat man für lebensschwache Fohlen oder Mutterstuten mit qualitativ schlechter oder zu geringer Menge an Biestmilch einen Vorrat. Das Abmelken kann auch direkt nach einer Totgeburt erfolgen, so kann man einem anderen Fohlen weiterhelfen. Diese 250ml kann man direkt nach der Geburt abmelken (keine Sorge die Mutterstute hat noch genug für ihr eigenes Fohlen). Anschließend sollte der Antikörpergehalt gemessen werden (kann zur Not auch nach dem Auftauen erfolgen; eine ganz schnelle und günstige Sache, die ich vor Ort anbieten kann) und dann wird die Biestmilch gekühlt und anschließend eingefroren (am einfachsten in Plastikflaschen). Eingefroren hält die Biestmilch mehrere Jahre!!! Auftauen bitte immer in einem lauwarmen Wasserbad (nicht zu schnell).

 

Erstuntersuchung Fohlen

Empfehlenswert ist eine Erstuntersuchung des Fohlens durch den Tierarzt in den ersten 8-12 Stunden. Zu diesem Zeitpunkt kann auch der Bluttest erfolgen um sich zu vergewissern, dass das Fohlen genug Antikörper aufgenommen hat.

Die Untersuchung beinhaltet:

Messung der Vitalparameter

Untersuchung auf Fehlbildungen

Untersuchung und Desinfektion des Nabels

Untersuchung auf Abgang des Darmpechs und wenn nötig Gabe eines Klistiers

Schnelltest hinsichtlich der Biestmilchaufnahme und Beratung

Wenn die Stute keinen Tetanusschutz hat, Gabe von Tetanusserum für Stute und Fohlen

Auf Wunsch Verabreichung der Fohlenlähmeimpfung und Abgabe von Ergänzungsfuttermitteln (Immunofoal)

 

Zeitgleich kann ich auch die Stute auf mögliche Geburtsverletzungen usw. untersuchen.

 

Fohlenlähmeimpfung- was ist das?

Die sogenannte Fohlenlähmeimpfung ist eine passive Impfung (Zufuhr von Antikörpern) mit verschiedenen Erregern am ersten Lebenstag. Wenn gewünscht, kann dies gerne gemacht werden, ABER es ersetzt KEINESFALLS eine ordentliche Versorgung mittels Biestmilch! Die Aufnahme von Kolostrum ist das A und O! In Betrieben mit vermehrten Entzündungen ist eine Fohlenlähmeimpfung dennoch unterstützend ratsam!

Weiters gibt es auch verschiedene Pasten (Immunofoal bei mir erhältlich) für eine gute Abwehrkraft des Fohlens und Vitaminversorgung. Das kann gerne gegeben werden und wirkt auch unterstützend, ABER es ersetzt wiederum keine Biestmilchaufnahme!

 

Kotpressen beim Fohlen:

Wirkt das Fohlen unruhig, presst es häufig auf Kot, hebt mehrmals den Schweif ohne zu misten oder setzt gar kein Darmpech ab, muss nachgeholfen werden. Das Fohlen bekommt dann einen Darmeinlauf (Klistier) von mir. Klistier können auch vorsorglich bei der Fohlenerstuntersuchung von mir verabreicht werden.

 

Impfung von tragenden Stuten und Fohlen:

Da die Fohlen ihre Antikörper für ein gutes Immunsystem von der Mutterstute über die Nabelschnur bzw. Biestmilch beziehen, ist es wichtig, dass die Mutterstute einen guten Immunstatus vorweist. Das Fohlen kann über die Mutter bis zu 6-8 Monate gegen Tetanus bzw. Grippe immun sein. Welche Impfungen sind zu empfehlen? Die Tetanusimpfung sollte bei Zuchtstuten zum Standard gehören! Grippe ist bei Zuchtstuten allerdings auch stark zu empfehlen, da ein neugeborenes Fohlen noch nicht gegen Grippe geimpft werden kann, eine Grippeinfektion jedoch fatal enden kann. Der beste Impfschutz besteht, wenn die Mutterstute in den letzten zwei Monaten vor der Geburt auffrischend geimpft wird (Die Grundimmunisierung=Impfstart sollte aber am besten schon vor der Belegung der Stute stattgefunden haben.)

Immer wieder kommt es in Ställen vermehrt zu Spätaborten (Fehlgeburten im 7.-10. Trächtigkeitsmonat) oder Geburten mit lebensschwachen Fohlen. Herpes ist eine der häufigsten Abortursachen beim Pferd. Es empfiehlt sich ALLE Stuten vorsorglich gegen Herpes zu impfen. Die Impfung erfolgt im 3., 5. und 7. Trächtigkeitsmonat.

Die Fohlen sollten ab dem 6. Monat geimpft werden, da zu diesem Zeitpunkt der Antikörperschutz durch die Mutter verfällt.

 

Entwurmung von Stute und Fohlen:

Die tragende Stute sollte kurz vor bzw. am Tag der Geburt entwurmt werden (mit Ivermectin oder Panacur). Warum ist das so wichtig? Die Mutterstute kann das Fohlen über die Milch und über den Kot mit Würmern infizieren, was wiederum das Fohlen stark schwächt.

Fohlen sollten mit 8 Wochen das erste Mal entwurmt werden und die weiteren Wurmkuren sollten alle 8 Wochen verabreicht werden. Am besten eignet sich aber eine selektive Entwurmung nach Kotprobe- hierfür könnt ihr mich sehr gerne kontaktieren, ich schicke die Kotproben gerne für euch weg und berate euch hinsichtlich des Ergebnisses! Warum muss das Fohlen öfter entwurmt werden als erwachsene Pferde? Jungpferde sind sehr anfällig auf Spulwürmer und Zwergfadenwürmer, erwachsene Tiere sind in der Regel gegen Spulwürmer immun. Eine Verwurmung schwächt das Fohlen, sodass es anfälliger auf Erkrankungen ist, schädigt den Magen-Darmtrakt (Koliken) und stört es in seiner Entwicklung.

 

 

NEWS 2020


Seit Anfang des Jahres bin ich im Besitz eines hochmodernen Ultraschallgerätes. Somit kann ich euch ab sofort Ultraschalluntersuchungen des Bewegungsapparates uvm. auf höchstem Niveau anbieten.











Des Weiteren unterstützt mich nun ein Klasse IV Laser mit speziellem Aufsatz für die Pferdepraxis in meiner physiotherapeutischen Praxis. Insbesondere um Muskelverspannungen zu lösen, ergänzt es optimal mein Praxisangebot.








Seit Herbst 2019 biete ich auch Elektrotherapie an!









Bei Fragen zu den neuen Geräten und den Therapien könnt ihr mich gerne kontaktieren!

NEWS Februar


Nun sind auch die ausstehenden Physiotherapiegeräte eingetroffen!!!


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NEWS Januar


Die neue, professionelle Zahnmaschine ist da!